Technologienation Deutschland – sind wir bereit für KI?

21.6.19

#ReadyForAI

Der digitale Fortschritt bringt Veränderung in unsere Gesellschaft. Autonom fahrende Autos verändern die Mobilität der Menschen in der Stadt und auf dem Land, medizinische Diagnosen von Ärzten können durch Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt werden. Auch die Schlange im Bürgeramt wird kürzer werden, wenn Anliegen der Bürger künftig online erledigt werden können.

Doch die großen Fragen sind bislang noch ungeklärt: Wie wollen wir die KI in Zukunft nutzen, um unser aller Leben zu erleichtern? Welche regulatorischen Leitplanken sind hierzu notwendig? Wo gibt es noch Hindernisse, die die Entwicklung von KI-Lösungen bremsen? Unter der Federführung von Daniela Kluckert hat die FDP-Bundestagsfraktion einen Innovationskongress veranstaltet, um diese Fragen offen zu diskutieren und neue Ideen zu generieren. Gemeinsam mit Experten, Bürgern und Bundestagsabgeordneten haben wir darüber gesprochen, was jetzt zu tun ist, um Deutschland #ReadyForAI zu machen.

Während andere Nationen voranschreiten, scheint Deutschland beim Thema KI wie gelähmt zu sein. Der Deutsche KI-Etat beträgt 3 Milliarden Euro bis 2025. Das klingt zunächst nach viel Geld, jedoch will Chinas Regierung beispielsweise bis zum Jahr 2030 statte 130 Milliarden Euro investieren – inklusive einer komplett digitalisierten „Smart City“. Ein Unterschied, der sinnbildlich ist für das, was die Bundesregierung in Sachen KI-Strategie auffährt. Umso dringender wird es, dass wir uns jetzt Gedanken darum machen, wie wir die KI einsetzen wollen und welche politischen Leitplanken notwendig sind, um KI in Deutschland voranzubringen.

Aus diesem Grund haben wir uns in der letzten Sitzungswoche vor der Sommerpause im Deutschen Bundestag mit Experten und Bürgern getroffen. An sechs Tischen wurde intensiv diskutiert, argumentiert und beraten, wie KI in der Mobilität, der Gesundheitsbranche, dem Staat, der Wirtschaft, in Arbeit und Bildung, sowie im Bereich der Medien einsetzbar ist und was wir von KI erwarten.

Eines der Ergebnisse des Kongresses: in Deutschland dauert das Gründen zu lange. In Ländern wie Estland und den USA bedarf es gerade einmal weniger Minuten, ein Unternehmen zu gründen – hierzulande hingegen kostet es mehrere Monate. In der Zeit schaffen die anderen Fakten, wie auch Fabian Westerheide, einer von Deutschlands führenden KI-Spezialisten und selbst Investor in KI, bei seiner Keynote zu Anfang des Kongresses betonte. Die Prozesse seien viel zu langsam und bürokratisch und auch die KI-Strategie der Bundesregierung komme zu spät. Anstatt Deutschland zu einem leuchtenden Beispiel, zu einer Gründernation zu machen, wird nur der Status Quo verwaltet. Eine Einladung zum Überholen an alle, die ebenfalls am Rennen um Innovationsführerschaft teilnehmen.

Auch Christian Lindner kritisierte das zögerliche Vorgehen der Regierung. Die Politik ist gefragt, Leitplanken zu setzen und dafür zu sorgen, dass der Forschung Tür und Tor geöffnet werden. Die Angst vor Arbeitsplatzverlusten ist jedoch unbegründet, denn wo alte Jobs wegfallen entstehen neue, ganz andere Funktionen. KI wird zur Schlüsseltechnologie, die auf keinen Fall stiefmütterlich behandelt werden darf, wenn wir unseren Namen als „Land der Erfinder“ in der Welt behaupten wollen.

Die gute Nachricht des Kongresses: die Potenziale von KI werden mittlerweile gesellschaftlich erkannt. Jedoch nützt jede Technologie nur dann, wenn auch die Arbeitskräfte so qualifiziert sind, dass sie auch mit ihr umgehen können – Mitarbeiter müssen also aus- und weitergebildet werden. Ein wichtiger Punkt ist auch die Qualifizierung der Arbeitskräfte – da waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion Fabian Westerheide, Sarna Röser von den Jungen Unternehmern und Daniela Kluckert einig. Bislang nutzen gerade einmal 17% des Mittelstandes KI – wohl auch, weil ihnen geschulte Mitarbeiter fehlen. Ebenso hapert es beim Netzausbau. KI-Systeme müssen enorme Datenmengen hantieren. Das geht nur mit gutem Netz. Damit gerade der ländliche Raum nicht abgehängt wird, muss jetzt beim Ausbau und der Qualifizierung gehandelt werden, betonte Daniela Kluckert. Und dann gibt es auch noch Europa: eine gemeinsame Strategie der europäischen Staaten, eine europäische Initiative mit den exzellenten Universitäten auf dem ganzen Kontinent, mit ihr könnten wir  im internationalen Wettbewerb mit China und den USA wirklich gut auftreten! Denn es bedarf größerer Investitionen in Forschung und Entwicklung und staatlicher KI-Anwendungen, damit wir Anwendungsbeispiele haben und Vorreiter sind.

KI kann viel, aber KI braucht Mut. Das hat der Kongress deutlich gemacht. Der extra aus Washington D.C. angereiste Special Guest, Senator Paul Strauss aus dem US-Senat, brachte es auf den Punkt: „Wir Amerikaner sind zum Mond geflogen. Die ersten Raketen sind explodiert. Hätten wir da aufgehört, wären wir nie auf dem Mond gelandet.“ So sei es auch bei der KI, betonte Daniela Kluckert. Vieles gehe schief, aber wir sind es, die die Technologie weiter entwickeln müssen und wir sind es, die entscheiden, wie wir sie einsetzen wollen. Zumindest, wenn wir den Anschluss im Wettrennen um die besten Lösungen zurückerlangen. Machen wir Deutschland #ReadyForAI!



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